Predigt in der St. Lambertikirche zu Münster, gegen das Verfahren der Gestapo
13-07-1941Meine liebe Katholiken von St. Lamberti!
Es war mir ein Bedürfnis, heute von der Kanzel der Stadt- und Marktkirche aus persönlich mein bischöfliches Hirtenwort zu den Ereignissen der vergangene Woche zu verlesen und besonders euch, meinen früheren Pfarrkindern, meine innige Teilnahme aus zu sprechen. Gerade in einigen Bezirken der Lambertigemeinde, freilich auch an anderen Stellen der Stadt, sind ja die Verwüstungen und Verluste besonders gross. Ich hoffe, dass durch das Eingreifen der zuständigen städtischen und staatlichen Stellen, besonders aber auch durch eure Bruderliebe und die Erträgnisse der heutigen Kollekte für die Hilfsaktion des Caritasverbandes und der Pfarrcaritas ein Teil der Not behoben wird.
Ich hatte mir vorgenommen, noch ein kürzes Wort hinzuzufügen über der Sinn der göttlichen Heimsuchung: wie Gott uns darin sucht, um uns zu sich heimzuholen. Gott will Münster zu sich heimholen. Wie waren unsere Vorfahren bei Gott, in Gottes heiligen Kirche heimisch! Wie war ihr Leben so ganz getragen vom Glauben an Gott, geführt von der heiligen Furcht Gottes und von der Liebe Gottes, die öffentliche Leben wie das Familienleben und auch des Geschäftsleben! War es in unseren Tagen noch immer so? Gott will Münster zu sich heimholen.
Darüber wollte ich heute noch einige Gedanken euch aussprechen. Aber ich muss für heute darauf verzichten. Denn ich sehe mich genötigt, etwas anderes hier öffentlich zur sprache zu bringen: ein erschütterndes Ereignis das gestern zum Abschluss dieser Schreckenswoche über uns gekommen ist.
Noch steht ganz Münster unter dem Eindruck der furchtbaren Verwüstungen, die der äussere Feind und Kriegsgegner in dieser Woche uns zugefügt hat; da hat gestern zum Schluss dieser Woche, gestern, am 12. Juli die Geheime Staatpolizei die beiden Niederlassungen der Gesellschaft Jesu, des Jesuitenordens, in unsere Stad, Haus Sentmaring an der Weselerstrasse und das Ignatiushaus an der Königstrasse beschlagnahmt, die Bewohner aus ihrem Eigentum vertrieben, die Patres und Brüder genötigt, unverzüglich, noch am gestrigen Tage, nicht nur ihre Häuser, nicht nur unsere Stadt, sondern auch die Provinz Westfalen und die Rheinprovinz zu verlassen. Und das gleiche harte Los hat man ebenfalls gestern den Missionarschwestern von der Unbefleckten Empfängnis, in Wilkinghege, an der Steinfurter Strasse, bereitet. Auch ihr Haus wurde beschlagnahmt, die Schwestern sind aus Westfalen ausgewiesen und müssen Münster bis heute abend 8 Uhr verlassen. Die Ordenshäuser und Besitzungen sind samt Inventar zugünsten der Gauleitung Westfalen-Nord enteignet.
So ist also der Klostersturm, der schön länger in der Ostmark, in Süddeutschland, in den neuerworbenen Gebieten, Warthegau, Luxemburg, Lothringen und anderen Reichsgebieten wütete, auch hier in Westfalen ausgebrochen. Wir müssen uns darauf gefasst machten, dass in den nächtsen Tagen solche Schreckensnachrichten sich häufen, dass auch hier ein Kloster nach dem anderen von der Gestapo beschlagnamhmt wird und seine Bewohner, unsere Brüder und Schwestern, Kinder unserer Familien, treue deutsche Volksgenossen, wie rechtlose Heloten auf die Strasse geworfen, wie Schädlinge aus dem Lande gehetzt werden.
Und das in diesem Augenblick, wo alles zittert und bebt vor neuen Nachtangriffen, die uns alle töten, einen jeden von uns zu einem heimatlosen Flüchtling machen können! Da jagt man schuldlose, ja hochverdiente, von Unzähligen hochgeachtete Männer und Frauen aus ihrem bescheidenem Besitz, macht man deutsche Volksgenossen, unsere münsterschen Mitbürger zu heimatlosen Flüchtlingen.
Weshalb? Man sagte mir: "Aus staatspolitischen Gründen." Weitere Gründen wurden nicht angegeben. Kein Bewohner dieser Klöster ist eines Vergehens oder Verbrechen beschuldigt, vor Gericht angeklagt oder gar verurteilt. Und wäre einer schuldig, so mag man ihn vor ein Gericht stellen. Aber darf man dann auch die Schuldlosen strafen?
Ich frage euch, vor deren Augen die Patres Jesuiten, die Immakulataschwestern seit Jahren ihr stilles, nur der Ehre Gottes und dem Heil der Mitmenschen geweites Leben geführt haben, ich frage euch: Wer hält diese Männer und Frauen eines strafwürdigen Vergehens schuldig? Wer wagt es, gegen sie eine Anklage zu erheben? Wer es wagt, der mag seine Anklage beweisen. Nicht einmal die Gestapo hat solche Anklage erhoben, geschweige denn ein Gericht oder die Staatsanwaltschaft. Ich bezeuge es hier öffentlich als Bischof, dem die Ueberwachung der Orden amtlich zusteht, dass ich die grösste Hochachtung habe vor den stillen, bescheidenen Missionarschwestern von Wilkinghege, die heute vertrieben werden. Sie sind die Gründung meines hochverehrten bischöflichen Freundes und Landsmannes, des Bischofs P. Amandus Bahlmann, der sie hauptsächlich für die Mission in Brasilien gegründet hat, in der er selbst, hochverdient um das Deutschtum in Brasilien, bis zu seinem vor drei Jahren erfolgten Tode, unermüdlich und segensreich gewirkt hat.
Ich bezeuge als deutscher Mann und als Bischof, dass ich vor dem Jesuitenorden, den ich seit meiner frühen Jugend, seit 50 Jahren, aus nächster Beobachtung kenne, die grösste Hochachtung und Verehrung empfinde, dass ich der Gesellschaft Jesu, meinen Lehrern, Erziehern und Freunden bis zum letzten Atemzug in Liebe und Dankbarkeit verbunden bleiben werde. Und dass ich heute um so grössere Verehrung für sie hege, heute, in dem Augenblick, wo an ihnen die Vorhersage Christi an seine Jünger wieder in Erfüllung geht: "...Wie sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen. Wenn ihr von der Welt wäret, so würde die Welt das ihrige lieben. Weil ihr nicht von der Welt seit, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt."
So begrüsse ich heute von dieser Stelle aus, auch im Namen der treuen katholiken der Stadt Münster und des Bistums Münster, diese von Christus erwählten, von der Welt gehassten, in inniger Liebe bei ihrem Auszug in die unverdiente Verbannung.
Möge Gott sie belohnen für al das Gute, dass sie uns getan haben, möge Gott nicht uns und unsere Stadt dafür strafen, dass solch ungerechte Behandlung und Verbannung hier seine treue Jüngern und Jüngerinnen zugefügt wird. Möge Gottes Allmacht alsbald die treuen Verbannten, unsere Brüder und Schwestern, wieder hierher zurückführen.
Meine liebe Diözesanen! Um der schweren Heimsuchen willen, die durch die feindlichen Angriffe über uns gekommen ist, wollte ich zunächst in der Oeffentlichkeit schweigen über andere kürzlich erfolgte Massnahmen der Gestapo, die meinen öffentlichen Protest geradezu herausfordern. Aber wenn die Gestapo keine Rücksicht nimmt auf jene Ereignisse, durch die Hunderte unsere Mitbürger obdachlos geworden sind, wenn sie gerade in diesem Augenblick fortfährt, schuldlose Mitbürger auf die Strasse zu werfen, des Landes zu verweisen, dann darf ich auch nicht mehr zögern, meinen berechtigten Protest und meine ernste Warnung öffentlich auszusprechen.
Schon mehrfach und noch vor kurzer Frist haben wir es erlebt, dass die Gestapo unbescholtene, hochangesehene deutsche Menschen ohne Gerichtsurteil und Verteidigung gefangen setzte, ihrer Freiheit beraubte, aus der Heimat auswies und irgendwo internierte.
In den letzten Wochen wurden sogar zwei Mitglieder meines engsten Beirates, des Domkapitels unsere Kathedralkirche, von der Gestapo plötzlich aus ihrer Wohnung geholt, aus Münster abtransportiert, in weit entlegene Ort verbannt, die ihnen als Zwangsaufenthalt angewiesen wurden. Auf meine Proteste beim Reichskirchenminister habe ich in den seitdem vergangene Woche eine Antwort überhaupt nicht erhalten. Aber soviel konnte durch telefonische Nachfrage bei der Gestapo festgestellt worden: bei keinem der Herren Domkapitulare liegt der Verdacht oder die Anklage einer strafbaren Handlung vor. Sie sind völlig ohne jede eigene Schuld, ohne Anklage und die Möglichkeit der Verteidigung durch Verbannung gestraft.
Meine Christen, hört genau zu! Es ist uns amtlich bestätigt dass den Herren Domkapitularen Vorwerk und Echelmeyer kein Vorwurf einer strafbaren Handlung gemacht wird. Sie haben nichts strafwürdiges getan.
Und dennoch sind sie mit Verbannungh gestraft
Und warum? Weil ich etwas getan habe, das der Staatsregierung nicht genehm war. Bei den vier Besetzungen von Domherrenstellen in den letzten zwei Jahren hat die Regierung mir in drei Fällen mitgeteilt, dass ihr die Genennung nicht genehm sei. Weil nach Bestimmung des Preussischen Konkordates von 1929 ausdrücklich ein Einspruchsrecht der Regierung ausgeschlossen ist, habe ich in zwei von jene vier Fällen die Ernennung dennoch volzogen. Ich habe damit kein Unrecht getan, ich habe nur mein verbrieftes Recht ausgeübt. Ich kann das jederzeit beweisen. Man möge mir vor Gericht stellen, wenn man glaubt das ich gesetzwidrig gehandelt habe. Ich bin sicher, kein unabhängiges deutsches Gericht wird mich wegen meines Vorgehens bei Besetzung der Domherrenstellen verurteilen können.
Ist es deswegen, dass man nicht ein Gericht, sondern die Gestapo eingesetzt hat, deren Massnahmen im deutschen Reich einer gerichtlichen Nachprüfung leider nicht unterliegen? Der physischen Uebermacht der Gestapo steht jede deutsche Staatsbürger schutzlos und wehrlos gegenüber. Völlig wehrlos und schutzlos! Das haben viele deutsche Volksgenossen im Laufe der letzten Jahre an sich erfahren, so unser lieber Religionslehrer Friedrichs, der ohne Verhandlung und Gerichtsurteil gefangen gehalten wird, so die beiden Herren Domkapitulare, die in der Verbannung weilen; so erfahren es jetzt unsere Ordensleute, die gestern und heute plötzlich aus ihrem Eigentum, aus Stadt und Land vertrieben werden.
Keiner von uns ist sicher, und mag er sich bewusst sein, der treueste, gewissenhafteste Staatsbürger zu sein, mag er sich völliger Schuldlosigkeit bewusst sein, dass er nicht eines Tages aus einer Wohnung geholt, seiner Freiheit beraubt, in den Kellern und Konzentrationslagern der Gestapo eingesperrt wird.
Ich bin mir darüber klar: das kann auch heute, das kann auch eines Tages mir geschehen. Weil ich dann nicht mehr öffentlioch sprechen kann, darum will ich heute öffentlich sprechen, will ich öffentlich warnen vor einem Weiterschreiten auf einem Wege, der nach meiner Ueberzeugung Gottes Strafgericht auf die Menschen herabruft und zu Unglück und Verderben für Volk und Vaterland führen muss.
Wenn ich gegen diese Massnahmen und Bestrafungen der Gestapo protestiere, wenn ich öffentlich die Beseitigung dieses Zustandes und die gerichtliche Nachprüfung oder Zurücknahme aller Massnahmen der Gestapo fordere, dann tue ich nichts anderes, als was auch der Generalgouverneur und Reichsminister Dr. Hans Frank getan hat, der im Januar dieses Jahres in der Zeitschrift der "Akademie für deutsches Recht" (1941, 2. Heft, S. 25) geschrieben hat:
"Wir aber wollen jene solche Ausgeglichenheit der inneren Ordnung, die das Strafrecht nicht umkippen lässt in die absolute Autorität staatsanwaltlicher Verfolgungsmacht gegenüber einem von vornherein verurteilten und jeglicher Verteidigungsmittel beraubten Angeklagten .. Das Recht muss dem Einzelnen die legale Möglichkeit zur Verteidigung zur Aufklärung des Tatsbestandes und damit zur Sicherung gegen Willkür und Unrecht bieten. Sonst sprechen wir besser nicht von Strafrecht, sondern von Strafgewalt...Es ist unmöglich das Rechtsgebäude zugleich mit einer völlig verteidigungslosen Verdammung zu kombinieren....Unsere Aufgabe ist es, ebenso laut und nachdrücklich, wie andere die Autorität in jeder Form vertreten, zum Ausdruck zu bringen, das wir die Autorität des Rechts als wesentlichen Bestandteil einer dauernden Macht mutig zu vertreten haben."
So schrieb der Reichsminister Dr. Hans Frank.
Ich bin mir bewusst, dass ich als Bischof, als Verkünder und Verteidiger der von Gott gewollten Rechts- und Sittenordnung, die jeden einzelnen ursprüngliche Rechte und Freiheiten zuspricht, vor denem nach Gottes Willen alle menschliche Ansprüche Halt machen müssen, berufen bin, gleich dem Minister Frank die Autorität des Rechts mutig zu vertreten und eine verteidigungslose Verdammung Schuldloser als himmelschreiendes Unrecht zu verurteilen.
Meine Christen! Die Gefangensetzung vieler unbescholtener Personen ohne Verteidigungsmöglichkeit und Gerichtsurteil, die Freiheitsberaubung beiden Herren Domkapitulare, die Aufhebung der Klöster und die Ausweisung schuldloser Ordensleute, unserer Brüder und Schwestern, nötigen mich, heute öffentlich an die alte, niemals zu erschütternde Wahrheir zu erinnern: "Justitia est fundamentum regnorum, (Die Gerechtigkeit ist das einzige tragfestige Fundament aller Staatswesen.)
Das Recht auf Leben, auf Unverletzlichkeit, auf Freiheit ist ein unentbehrlicher Teil jeder sittlichen Gemeinschaftsordnung. Wohl steht es dem Staate zu, strafweise seinen Bürgern diese Rechte zu beschränken; aber diese Befugnisse hat der Staat nur gegenüber Rechtsbrechern, deren Schuld in einem unparteilichem Gerichtsverfahren nachzuweisen ist. Der Staat, der diese von Gott gewollte Grenze überschreitet und die Bestrafung Unschuldiger zulässt oder veranlasst, untergräbt seine eigene Autorität und die Achtung vor seiner Hoheit in den Gewissen der Staatsbürger.
Wir haben es in den letzten Jahren leider immer wieder beobachten müssen, dass mehr oder wenige schwere Strafen, meistens Freiheitsstrafen verhängt und vollzogen wurden, ohne dass den Bestraften in einem ordnungsmässigen Gerichtsverfahren eine Schuld nachgewiesen wäre und ohne das ihnen Gelegenheit gegeben würde, ihr Recht zu verteidigen, ihre Schuldlosigkeit nachzuweisen. Wie viele deutsche Menschen smachten in Polizeihaft, in Konzentrationslagern, sind aus ihrer Heimat ausgewiesen, die niemals von einem ordentlichen Gericht verurteilt sind, oder die nach Freispruch vor Gericht oder nach Verbüssung der vom Gericht verhängten Strafe erneut von der Gestapo gefangengenommen und in Haft gehalten werden! Wie viele sind aus ihrer Heimat und aus dem Ort ihrer Berufsarbeit ausgewiesen! Ich erinnere erneut an den ehrwürdigen Bischof von Rottenburg, Johann Baptist Sproll, eienen Greis von 70 Jahren, der vor kurzem sein 25jähriges Bischofsjubiläum fern von seiner Diözese in der Verbannung feiern musste, weil ihn die Gestapo vor drei Jahren aus seinem Bistum ausgewiesen hat. Ich nenne nochmals unsere beide Domkapitulare, die hochwürdigen Herren Vorwerk und Echelmeyer. Ich gedenke unseres verehrungswürdigen Herrn Religionslehrers Friedrichs, die im Konzentrationslager smachtet. Weitere Namen zu nennen, will ich mir heute versagen. Der Name eines evangelischen Mannes, der im Weltkrieg als deutscher Offizier und Unterseebootskommandant sein Leben für Deutschland eingesetzt hat und nachher als evangelischer Pfarrer auch in Münster gewirkt hat und der jetzt schon seit Jahren seiner Freiheit beraubt ist, ist euch allen bekannt, und wir alle haben die grösste Hochachtung vor der Tapferkeit und dem Bekennermut dieses edlen deutschen Mannes.
An diesem Beispiel seht ihr, meine Christen, dass es nicht ein konfessionel-katholisches Anliegen ist, dass ich heute öffentlich vor euch bespreche, wohl aber ein christliches, ja ein algemein menschliches und nationales, religiöses Anliegen.
"Die Gerechtigkeit ist das Fundament der Staaten." Wir beklagen es, wir beobachten es mit grösster Sorge, wie diese Fundament heute erschüttert wird, wie die Gerechtigkeit, die natürliche und christliche Tugend, unentbehrlich für den geordneten Bestand jeder menschlichen Gemeinschaft, nicht für alle unzweideutig erkennbar gewahrt und hochgehalten wird. Nicht nur um der Rechte der Kirche willen, sondern auch aus Liebe zu unserem Volk und im ernster Sorge um unser Vaterland, erbitten wir, verlangen wir, fordern wir: Gerechtigkeit! Wer müss nicht fürchten für den Bestand eines Hauses, wenn er sieht das die Fundamente untergraben werden.
"Die Gerechtigkeit ist das Fundament der Staaten." Die Staatsgewalt kann nur dann der rechtswidrigen Gewaltanwendung von zufällig Stärkeren, der Unterdrückung der Schwachen und ihre Erniedrigung zu unwürdigen Sklavendienst mit Ehrlichkeit und der Aussicht auf dauernden Erfolg entgegentreten, wenn auch die Inhaber staatlicher Machtmittel sich in Ehrfurcht beugen vor der königlichen Majestät der Gerechtigkeit und das strafende Schwert nur im Dienste der Gerechtigkeit gebrauchen. Nur jener Gewalthaber wird auf ehrliche Gefolgschaft und der freien Dienst ehrenhafter Männer rechnen können, dessen Massnahmen und Strafverfügungen im Lichte unparteiische Beurteilung aus jeder Willkür entrückt und mit der unbestechlichen Wage der Gerechtigkeit abgewogen sich erweisen. Darum erzeugt die Praxis der Verurteilung und Bestrafung ohne die Möglichkeit der Verteidigung, ohne Gerichtsurteil, die Verteidigungslose Verdammung von vornherein Verurteilter, wie Reichsminister Dr. Frank es nannte, ein Gefühl der Rechtlosigkeit und eine Gesinnung ängstlicher Fürchtsamkeit und knechtischer Feigheit, die auf die Dauer den Volkscharakter verderben und die Volksgemeinschaft zerreissen müssen.
Das ist die Ueberzeugung und die Besorgnis aller rechtlich denkenden deutschen Menschen. Das hat ein hoher Justizbeamter im Jahre 1937 im Reichsverwaltungsblatt offen und mutig ausgesprochen. Er schrieb: "Je grösser die Machtvollkommenheit einer Behörde ist, um so notwendiger ist einen Gewähr für einwandfreie Handhabung, denn um so schwerer werden Missgriffe empfunden, um so grösser ist auch die Gefahr der Willkür und des Missbrauchs. Wird die Verwaltungsgerichtsbarkeit ausgeschlossen, so muss im jedem Falle ein geordneter Weg für eine möglichst unparteiische Kontrolle gegeben werden, so dass kein Gefühl der Rechtlosigkeit aufkommem kann, das jedenfalls auf die Dauer die Volksgemeinschaft schwer gefährden müsste." (Reichsverwaltungsblatt 1937, S.572).
Bei der Anordnungen und Strafverfügungen der Gestapo ist die Verwaltungsgerichtsbarkeit ausgeschlossen. Da wir alle keinen Weg kennen, der für eine unparteiische Kontrolle der Massnahmen der Gestapo, ihrer Freiheitsbeschränkungen, ihrer Aufenthaltsverbote, ihrer Verhaftungen, ihres Gefangenhaltens deutscher Volksgenossen in Konzentrationslagern gegeben wäre, so hat bereits in weitesten Kreisen des deutschen Volkes ein Gefühl der Rechtlosigkeit, ja feiger Aengstlichkeit platzgegriffen, das die deutsche Volksgemeinschaft schwer schädigt. Die Pflicht meines bischöflichen Amtes, für die sittlichen Ordnung einzutreten, die Pflicht meines Eides, in dem ich für Gott und vor dem Vertreter der Reichsregierung gelobt habe, nach Kräften "jeden Schaden zu verhüten, der das deutsche Volk bedrohen könnte", drängen mich, angesichts der Taten der Gestapo diese Tatsache öffentlich warnend auszusprechen.
Meine Christen! Man wird mir vielleicht den Vorwurf machen, mit dieser offenen Sprache schwäche ich jetzt im Kriege die innere Front des deutschen Volkes. Demgegenüber stelle ich fest: Nicht ich bin der Ursache einer etwaigen Schwachung der inneren Front, sondern jene, die ungeachtet der Kriegszeit, ungeachtet der Schreckenswoche schauriger Feindesangriffe , schuldlose Volksgenossen ohne Gerichtsurteil und Verteidigungsmöglichkeit in harte Strafe nehmen, unsere Ordensleute, unsere Brüder und Schwestern, ihres Eigentums berauben, auf die Strasse setzen, aus dem Lande jagen. Sie zerstören die Rechtssicherheit, sie untergraben das Rechtsbewusstsein, sie vernichten das Vertrauen auf unsere Staatsführung. Und darum erhebe ich im Namen des rechtschaffenen deutsches Volkes, im Namen der Majestät der Gerechtigkeit und im Interesse des Friedens und der Geschlossenheit der inneren Front meine Stimme, darum rufe ich laut, als deutscher Mann, als ehrenhafter Staatsbürger, als Vertreter der christlichen Religion, als katholischer Bischof: Wir fordern Gerechtigkeit.
Bleibt dieser Ruf ungehört und unerhört, wird die Herrschaft der Königin Gerechtigkeit nicht wiederhergestellt, so wird unser deutsches Volk und Vaterland trotz des Heldentums unserer Soldaten und ihren ruhmreichen Siege an innerer Fäulnis und Verrottung zu grunde gehen.
Lasset uns beten für alle, die in Not sind, besonderes für unsere Ordensleute, für unsere Stadt Münster, dass Gott weitere Prüfungen von uns fern halte, für unser deutsches Volk und Vaterland und seinen Führer!
Preek in de St. Lambertuskerk te Münster, tegen het optreden van de Gestapo
13-07-1941.Beminde katholieken van St. Lambertus!
Het was mij een behoefte, vandaag vanaf de kansel van de stads- en marktkerk mijn bisschoppelijke herdersbrief over de gebeurtenissen van de afgelopen week voor te lezen en in het bijzonder u, mijn vroegere pastoorskinderen, mijn innige deelneming te betuigen. Juist in enkele wijken van de Lambertusgemeente, natuurlijk ook in andere delen van de stad, zijn de verwoestingen bijzonder groot en de verliezen bijzonder hoog. Ik hoop dat door het optreden van de verantwoordelijke stedelijke en staatsautoriteiten, in het bijzonder ook door uw naastenliefde en de opbrengsten van de huidige collectes voor de caritas hulpactie en die van het pastoraat een deel van de nood gelenigd zal worden.
Ik had me voorgenomen nog een kort woord toe te voegen over de zin van de Goddelijke beproeving, hoe God ons daarin zoekt om ons weer bij Zich thuis te hebben. God wil Münster tot Zich roepen. Hoe voelden onze voorvaderen zich bij God, hoe voelden ze zich thuis in Gods Heilige Kerk! Hoe werd hun leven zo helemaal gedragen door het geloof aan God, geleid door de heilige vrees en de liefde voor God; het openbare leven evenzeer als het gezinsleven en ook het zakelijke leven. Was het in onze dagen nog altijd zo? God wil Münster tot Zich roepen.
Daarover wilde ik vandaag nog met u van gedachten wisselen. Maar nu moet ik daar van afzien. Ik zie mij genoodzaakt hier iets anders in het openbaar ter sprake te brengen: een ontstellende gebeurtenis die gisteren aan het einde van deze week vol angst over ons gekomen is.
Nog is heel Münster onder de indruk van de vreselijke verwoestingen, die de buitenlandse vijand en tegenstander deze week heeft aangericht of de Gestapo heeft aan het einde van de week, gisteren 12 juli, de beide vestigingen van de Societa Jesu, de Jezuïtenorde in onze stad, het Sentmaringhuis aan de Weselerstrasse en het Ignatiushuis aan de Königstrasse in beslag genomen, de bewoners uit hun eigendommen verdreven, de paters en broeders genoodzaakt, onverwijld, dezelfde dag nog, niet alleen hun huizen, niet alleen onze stad maar ook de Provincie Westfalen en de Rijnprovincie te verlaten. En hetzelfde harde lot heeft gisteren ook de missiezusters van de Onbevlekte Ontvangenis in Wilkinghege, aan de Steinfurterstrasse getroffen. Ook hun huis werd in beslag genomen, de zusters zijn uit Westfalen uitgewezen en moeten Münster voor vanavond 8 uur verlaten. De kloosters en bezittingen zijn samen met de inventaris ten gunste van de Gauleitung Westfalen-Noord onteigend.
Zo is dus die beeldenstorm die al langer in de Ostmark, in Zuid-Duitsland, in de nieuw verworven gebieden Warthegau, Luxemburg, Lotharingen en in andere Rijksdelen woedde, ook naar Westfalen overgeslagen. We moeten ons erop voorbereiden dat zich in de komende dagen meer van zulke ontstellende berichten zullen opstapelen, dat ook hier het ene klooster na het andere door de Gestapo in beslag genomen wordt, dat de bewoners, onze broeders en zusters, kinderen van onze gezinnen, trouwe Duitse volksgenoten als rechteloze slaven op straat gezet, als ongedierte uit het land worden verjaagd.
En dat allemaal op het moment dat alles trilt en beeft voor nieuwe nachtelijke aanvallen die ons allen kunnen doden, die ieder van ons tot een thuisloze vluchteling kunnen maken! Daar verjaagt men onschuldige, zelfs zeer verdienstelijke, door ontelbaren hooggeëerde mannen en vrouwen uit hun bescheiden bezittingen, maakt men Duitse volksgenoten, onze Münsterse medeburgers tot thuisloze vluchtelingen.
Waarom? Men zei tegen mij: "Om redenen van staatspolitiek." Meer redenen werden niet gegeven. Geen enkele bewoner van deze kloosters is van een overtreding of van een misdaad beschuldigd, door een rechtbank aangeklaagd of zelfs maar veroordeeld. En zou iemand schuldig zijn, dan moge men hem voor het gerecht dagen. Maar mag men ook de onschuldigen straffen?
Ik vraag u, u die gezien heeft hoe de paters Jezuïeten, de Immaculata zusters hun stille, slechts aan de verering Gods en het heil van hun medemensen gewijde leven hebben geleid, ik vraag u: Wie verdenkt deze mannen en vrouwen van schuld aan een strafbaar feit? Wie waagt het, een aanklacht tegen hen in te dienen? Wie dat waagt, hij moge zijn aanklacht bewijzen. Maar zelfs de Gestapo heeft een dergelijke aanklacht niet ingediend, laat staan een rechtbank of een Staatsanwalt. Ik betuig hier openlijk als bisschop, die uit hoofde van zijn ambt het toezicht heeft op de Orden, dat ik de grootste eerbied koester voor de stille, bescheiden missiezusters uit Wilkinghege, die vandaag werden verdreven. De missie werd opgericht door mijn hooggeachte bisschoppelijke vriend en landgenoot, bisschop Amandus Bahlman, die haar voornamelijk voor missiewerk in Brazilië heeft gesticht, waaraan hij zelf, zeer dienstbaar aan de Duitse zaak tot aan zijn dood, drie jaar geleden, onvermoeibaar en zegenrijk heeft gewerkt.
Ik getuig als Duitse man en als bisschop dat ik voor de Jezuïtenorde die ik sinds mijn vroegste jeugd, 50 jaar geleden, van zeer nabij ken de grootste hoogachting en verering koester, dat ik tot aan mijn laatste ademtocht, in liefde en dankbaarheid verbonden zal blijven aan de Societa Jesu, mijn onderwijzers, opvoeders en vrienden. En dat ik vandaag een nog grotere verering voor hen koester, vandaag, op het moment waarop de voorspelling van Christus aan zijn volgelingen weer in vervulling gaat: "...zoals zij Mij vervolgd hebben, zullen zij ook u vervolgen (Joh. 15:20). Wanneer u aan de wereld zou toebehoren, zo zou de wereld het hare liefhebben. Omdat u niet aan de wereld toebehoort, maar Ik u uit de wereld heb uitverkoren, daarom haat de wereld u." (Joh. 15:19)
Dus groet ik vandaag vanaf deze plek met innige liefde, ook namens de trouwe katholieken in de stad en het bisdom Münster deze, door de wereld gehate, door Christus uitverkorenen bij het vertrek in hun onverdiende ballingschap.
Moge God hen belonen voor al het goede dat zij voor ons hebben gedaan, moge God ons en onze stad er niet voor straffen dat Zijn trouwe volgelingen hier een dergelijke onrechtmatige behandeling en verbanning moeten ondergaan. Moge God in Zijn Almachtigheid deze trouwe bannelingen, onze broeders en zusters weer spoedig tot ons terugvoeren.
Beminde diocesanen! Vanwege de zware beproevingen, die door de vijandelijke aanvallen over ons zijn gekomen, wilde ik eerst zwijgen over andere, onlangs door de Gestapo genomen maatregelen die mijn openbare protest nu juist uitlokken. Maar wanneer de Gestapo geen rekening houdt met gebeurtenissen waardoor honderden van onze medeburgers dakloos geworden zijn, wanneer zij juist op dit moment doorgaat, onschuldige medeburgers op straat te zetten, uit het land uit te wijzen, dan mag ik ook niet meer aarzelen, mijn rechtmatige protest en mijn ernstige waarschuwing in het openbaar uit te spreken.
Al meerdere malen en nog onlangs hebben we meegemaakt dat de Gestapo mensen van onbesproken karakter, in hoog aanzien staande Duitse mensen zonder een rechtelijk vonnis en zonder verdediging gevangen zette, hen van hun vrijheid beroofde, uit het vaderland uitwees en ergens interneerde.
In de laatste weken werden zelfs twee leden van mijn naaste adviesraad, het Domkapittel van onze kathedraal, door de Gestapo plotseling uit hun huis gehaald, uit Münster afgevoerd en naar een veraf gelegen plaats verbannen die hen als verplichte verblijfplaats werd aangewezen. Op mijn protesten bij de Reichskirchenminister heb ik in de afgelopen weken nog geen enkel antwoord ontvangen. Na telefonische navraag bij de Gestapo kon zoveel worden vastgesteld: bij geen der heren kanunnikken is sprake van een verdenking van of een aanklacht wegens een strafbaar feit. Ze zijn geheel onschuldig, zonder aanklacht of mogelijkheid tot verdediging gestraft met verbanning.
Beminde Christenen, luister goed! Er is ons van hogerhand bevestigd dat de heren kanunnikken Vorwerk en Echelmeyer geen verwijt wegens een strafbare handeling gemaakt wordt. Ze hebben niets strafbaars gedaan.
En toch zijn ze gestraft met verbanning.
En waarom? Omdat ik iets gedaan heb wat de Rijksregering niet welgevallig was. Bij de benoeming van de vier Domkanunniken in de afgelopen twee jaar heeft de regering mij in drie gevallen meegedeeld dat die benoeming haar niet welgevallig was. Omdat bij het Concordaat van Pruisen van 1929 een inspraakrecht van de regering uitdrukkelijk is uitgesloten, heb ik in twee van die vier gevallen de benoeming bekrachtigd. Ik heb daarmee geen onrecht gedaan, ik heb slechts het mij toegewezen recht uitgeoefend. Ik kan dat ten allen tijde bewijzen. Men moge mij voor een rechtbank dagen als men meent dat ik iets onwettigs heb gedaan. Ik ben er zeker van dat geen enkele onafhankelijke Duitse rechtbank mij wegens mijn handelen bij de benoeming van deze kanunnikken zou kunnen veroordelen.
Is het daarom dat men niet een rechtbank, maar de Gestapo heeft ingeschakeld, wiens maatregelen in het Duitse Rijk helaas niet aan gerechtelijke controle zijn onderworpen? Iedere Duitse staatsburger staat weerloos en onbeschermd tegenover de fysieke overmacht van de Gestapo. Volledig weerloos en onbeschermd! Dat hebben vele Duitse volksgenoten in de afgelopen jaren aan den lijve ondervonden; onze beminde godsdienstleraar Friedrichs die zonder proces en zonder gerechtelijk vonnis gevangen wordt gehouden; de beide heren kanunnikken die in verbanning verblijven; zo ondervinden het nu onze kloosterlingen die gisteren en vandaag plotseling van hun eigendommen, uit hun stad en uit hun land verdreven zijn.
Niemand van ons, al mag hij zich ervan bewust zijn de trouwste, meest gewetensvolle staatsburger te zijn, al mag hij zich van zijn volledige onschuld bewust zijn, niemand kan er zeker van zijn dat hij niet op een kwade dag uit een huis gehaald wordt, van zijn vrijheid beroofd wordt, in de kelders en concentratiekampen van de Gestapo wordt opgesloten.
Ik ben er zeker van: dat kan ook vandaag, dat kan op een dag ook mij gebeuren. Omdat ik dan niet meer in het openbaar kan spreken, daarom wil ik vandaag in het openbaar spreken, wil ik openlijk waarschuwen voor het voortgaan op een weg die naar mijn overtuiging Gods strafgericht over de mensen afroept en die tot ongeluk en verderf voor vaderland en volk moet leiden.
Wanneer ik tegen deze maatregelen en straffen van de Gestapo protesteer, wanneer ik openlijk de afschaffing van deze toestand en gerechtelijke controle of intrekking van alle maatregelen door de Gestapo eis, dan doe ik niets anders dan wat de Generaalgouverneur en Rijksminister Dr. Hans Frank gedaan heeft, die in januari van dit jaar in het tijdschrift "Academie voor het Duitse Recht" (1941, nr. 2 pag. 25) heeft geschreven:
"Wij willen echter een evenwichtig rechtssyteem dat het strafrecht niet laat ontaarden in de absolute macht van de openbaar aanklager over een op voorhand veroordeelde, van elk verdedingsmiddel beroofde beklaagde...Het recht moet het individu de wettige mogelijkheid bieden zich te verdedigen, het feitenmateriaal te verduidelijken en daarmee het individu behoeden voor willekeur en onrecht. Anders spreken we beter niet over strafrecht maar over strafgeweld....Het is onmogelijk, een rechtssysteem te combineren met een veroordeling waartegen geen verdediging mogelijk is...Het is onze taak om, net zo luid en nadrukkelijk als anderen die gezag, in welke vorm dan ook, verdedigen, tot uitdrukking te brengen dat wij het gezag van het recht als wezenlijk onderdeel van een duurzame macht moedig moeten verdedigen."
Aldus schreef Rijksminister Hans Frank.
Ik ben mij ervan bewust dat ik als bisschop, als verkondiger en verdediger van het door God gewilde stelsel van rechten en zeden dat aan elk afzonderlijk mens oorspronkelijke rechten en vrijheden toekent en waarvoor naar Gods wil alle overige menselijke aanspraken moeten wijken, geroepen ben om, net als minister Frank het gezag van het recht moedig te verdedigen en een veroordeling van onschuldigen zonder enige verdediging als een hemeltergend onrecht te veroordelen.
Gelovigen! Het gevangen zetten zonder mogelijkheid tot verdediging en zonder gerechtelijk vonnis van vele personen van onbesproken karakter, de vrijheidsberoving van de beide heren kanunnikken, het opheffen van kloosters en het uitwijzen van onschuldige kloosterlingen, onze broeders en zusters, noodzaken mij om vandaag aan die oude, onwankelbare waarheid te herinneren: "Justitia est fundamentum regnorum"; het recht is het fundament van de staat.
Het recht op leven, op onschendbaarheid, op vrijheid is een onlosmakelijk deel van elke zedelijke gemeenschap. Wel is het de staat toegestaan zijn burgers bij wijze van straf beperking van deze rechten op te leggen, maar de staat heeft deze bevoegheden alleen maar tegenover rechtsovertreders, wiens schuld in een onpartijdig rechtsproces bewezen is. De staat, die deze door God gewenste grenzen overschrijdt en bestraffing van onschuldigen toelaat of mogelijk maakt, ondergraaft het eigen gezag en de eerbied voor de macht in het geweten van haar burgers.
We hebben het in de laatste jaren steeds weer moeten meemaken dat min of meer zware straffen, meestal vrijheidsstraffen werden uitgesproken en opgelegd, zonder dat de bestraften in een rechtsgeldig proces schuldig bevonden zijn, hen gelegenheid gegeven werd hun recht te verdedigen of hun onschuld te bewijzen. Hoeveel Duitse mensen kwijnen weg in politiecellen, in concentratiekampen, zijn uit hun vaderland verdreven, die nooit door een reguliere rechtbank zijn veroordeeld, of die na vrijspraak door een rechtbank of na het uitzitten van hun door een rechtbank opgelgde straf opnieuw door de Gestapo gevangen genomen en opgesloten zijn? Hoevelen zijn uit hun vaderland uitgewezen en uit de plaats waar zij hun beroep uitoefenden? Ik herinner u opnieuw aan de eerwaarde bisschop van Rottenburg, Johan Baptist Sproll, een grijsaard van 70 jaar die onlangs zijn 25-jarig bisschopsjubileum ver van zijn diocees in verbannnig moest vieren, omdat de Gestapo hem drie jaar geleden uit zijn bisdom heeft uitgewezen. Ik noem nogmaals onze beide kanunnikken, de hooggeëerde heren Vorwerk en Echelmeyer. Ik gedenk onze geëerde heer godsdienstleraar Friedrichs, die in een concentratiekamp zucht. Ik wil vandaag afzien van het noemen van nog meer namen. De naam van een gelovig man, die in de Eerste Wereldoorlog als Duits officier en U-bootcommandant zijn leven voor Duitsland heeft ingezet en daarna als evangelisch pastoor ook in Münster heeft gewerkt en die al sinds twee jaar van zijn vrijheid is beroofd, is u allen bekend en wij allen koesteren de grootste hoogachting voor de dapperheid van deze edele, aan zijn geloof trouw gebleven Duitse man.
Aan dit voorbeeld ziet u, gelovigen, dat het niet een confessioneel-katholieke zaak is die ik vandaag openlijk met u bespreek, maar meer een christelijke, ja een algemeen menselijke en nationale, religieuze zaak.
"Het recht is het fundament van de staat." Wij betreuren het, wij bezien met de grootste zorg hoe dit fundament nu aan het wankelen wordt gebracht, hoe de gerechtigheid, de natuurlijke en christelijke deugd, onontbeerlijk voor het geordende voortbestaan van elke gemeenschap van mensen, niet voor allen ondubbelzinnig verdedigd en hoog gehouden wordt. Niet alleen omwille van de rechten van de Kerk, maar ook omwille van de liefde voor ons volk en in grote zorg voor ons vaderland smeken wij, verlangen wij, eisen wij: gerechtigheid! Wie moet niet vrezen voor het voortbestaan van een huis als hij ziet dat de fundamenten ondergraven worden.
"Het recht is het fundament van de staat." De staat kan slechts dan in eerlijkheid en met uitzicht op duurzaam succes optreden tegen onrechtmatige uitoefening van geweld door toevallig sterkeren, tegen onderdrukking der zwakkeren en hun vernedering tot onwaardige slavenarbeid, als ook de machthebbers zich eerbiedig neerleggen bij de koninklijke majesteit van het recht en het straffende zwaard slechts gebruiken in dienst van het recht. Slechts die machthebber, wiens maatregelen en vonnissen in het licht van een onpartijdige beoordeling, van elke willekeur ontdaan op de onomkoopbare weegschaal van het recht zijn afgewogen, kan rekenen op trouwe volgelingen en spontane diensten van eerbare mannen. Daarom veroorzaakt de praktijk van veroordeling en bestraffing zonder mogelijkheid tot verdediging, zonder gerechtelijk vonnis, de veroordeling zonder verdediging van op voorhand schuldig bevonden personen, zoals Rijksminister Dr. Frank het noemde, een gevoel van rechteloosheid en een sfeer van angst en onderdanige lafheid die op den duur de volksaard zullen bederven en de gemeeschap zullen verscheuren.
Dat is de overtuiging en onderwerp van bezorgdheid van alle weldenkende Duitse mensen. Een hoge ambtenaar van justitie heeft dat in het Reichsverwaltungsblatt van 1937 openlijk en dapper uitgesproken. Hij schreef: "Hoe groter de macht van een autoriteit is, hoe noodzakelijker de garantie op correcte handhaving, want misgrepen worden des te groter ervaren, des te groter is ook het gevaar van willekeur en misbruik. Als administratieve rechtspraak wordt uitgesloten, moet in ieder geval de mogelijkheid voor een liefst onpartijdige controle worden geschapen, zodat er geen gevoel van rechteloosheid kan ontstaan, dat in elk geval op den duur gevaar voor de gemeenschap zal opleveren." (Reichsverwaltungsblatt 1937, p. 572).
Bij de besluiten en vonnissen van de Gestapo is administratieve rechtspraak uitgesloten. Omdat wij allen de weg niet kennen die naar een onpartijdige controle van de maatregelen der Gestapo leidt, naar haar vrijheidsberovingen, haar verblijfsverboden, haar arrestaties, haar gevangen houding van Duitse volksgenoten in concentratiekampen, daarom heeft al in grote kringen van het Duitse volk een gevoel van rechteloosheid, ja zelfs laffe vrees post gevat dat de Duitse volksgemeenschap zwaar beschadigt. De plicht van mijn bisschoppelijk ambt, op te komen voor de zedelijke orde; de plicht van mijn eed, waarin ik voor God en de vertegenwoordiger van de Rijksregering beloofd heb, naar vermogen "iedere schade te voorkomen die het Duitse volk kan bedreigen" noodzaken mij, gezien het handelen van de Gestapo hiervoor een openlijke waarschuwing uit te spreken.
Gelovigen! Men zal mij misschien het verwijt maken dat ik nu, tijdens de oorlog met deze openlijke uitspraken de saamhorigheid van het Duitse volk verzwak. Daar stel ik tegenover: niet ik ben de oorzaak van een vermindering van de saamhorigheid maar diegenen die, ongeacht de oorlogstoestand, ongeacht de afschuwelijke week van vreselijke vijandelijke aanvallen, onschuldige volksgenoten zonder gerechtelijk vonnis en zonder mogelijkheid ter verdediging hard straffen, onze kloosterlingen, onze broeders en zusters van hun eigendommen beroven, op straat zetten, uit het land verjagen. Zij verstoren de rechtszekerheid, zij ondergraven het rechtsbewustzijn, zij vernielen het vertrouwen in het staatsbestel. En daarom verhef ik mijn stem, namens het rechtschapen Duitse volk, namens de Majesteit van het Recht en in het belang van de vrede en de hechte saamhorigheid, daarom roep ik luid, als Duitse man, als eerbare staatsburger, als vertegenwoordiger van het Christelijk geloof, als katholieke bisschop: Wij eisen gerechtigheid.
Blijft deze roep ongehoord en onverhoord, wordt de heerschappij van Vrouwe Justitia niet hersteld, dan zal ons Duitse volk en vaderland, ondanks de heldendaden van onze soldaten en hun roemrijke overwinningen aan moreel verderf en verrotting ten onder gaan.
Laat ons bidden voor al diegenen die in nood zijn, in het bijzonder voor onze kloosterlingen, voor onze stad Münster, opdat God verdere beproevingen verre van ons houde, voor ons Duitse volk en vaderland en voor zijn Führer!
Zie ook:
- Von Galens anti-euthanasiepreek
- Von Galens tweede preek tegen de Gestapo
- Briefwisseling tussen Göring en Von Galen